Peter Philips


Peter Philips wurde vermutlich im August 1561 in London geboren. Er war Komponist, Organist und Cembalist, später auch katholischer Priester. Seine musikalische Ausbildung bekam er im Alter von elf bis siebzehn Jahre als Schüler von Sebastian Westcott als Chorknabe an St. Paul in London. Nach dessen Tod verließ er aufgrund der schwierigen Situation für Katholiken England und reiste über Flandern nach Rom, wo er Organist am Englischen Jesuiten-Kolleg war. Für drei Jahre arbeitete er in den Diensten von Alessandro Farnese, wo er die Bekanntschaft des englischen Glaubensgenossen Thomas Baron Paget machte. Als Musiker in dessen Diensten verließ er 1585 Rom und reiste mit ihm durch Genua, Madrid, Paris und Brüssel, bis er sich 1590 nach Pagets Tod in Antwerpen niederließ. In Antwerpen heiratete Philips und arbeitete als Cembalist. 1593 traf er in Amsterdam Jan Pieterszoon Sweelinck. Eines Komplotts gegen Königin Elisabeth I. angeklagt war er vorübergehend in Den Haag im Gefängnis, wurde dann aber freigesprochen.

1597 wurde er Organist am Hofe Erzherzog Albrechts VII. in Brüssel. Er begegnete vielen weiteren namhaften Komponisten seiner Zeit, darunter wohl auch Frescobaldi und John Bull.

Nach dem Tod seiner Frau trat Philips in den geistlichen Stand und wurde zum Priester geweiht, 1610 erhielt er ein Kanonikat in Soignies, 1622/3 ein weiteres in Bethune. 1628 starb Peter Philips in Brüssel, wo er auch begraben wurde.

Sein Werk umfasst neben zahlreichen Madrigalen und Motetten auch zahlreiche Werke für Cembalo, Virginal und Orgel. Beeinflußt war er neben dem England seiner Jugend vor allem von seinen Italien-Aufenthalten und seinen zahlreichen Begegnungen in Brüssel.

Werke

Cantiones Sacrae Octonis Vocibus (1613)
Dreißig Motetten für 8 Vokalstimmen

Partitur GesamtausgabeCH202301
ISMN 979-0-50248-169-8
€ 84,00